Können Studenten einen Kredit beantragen?

Studenten schlagen ein

Wir haben in diesem Beitrag für unsere studentischen Besucher eine Liste mit Studentenkrediten zusammen gestellt. Nachfolgend finden Studenten einen Überblick über ihre Möglichkeiten, einen Kredit aufzunehmen.

Studententkredit: das müssen Studenten bei der Kreditaufnahme wissen

Ein Studium ist immer mit Kosten verbunden. In vielen Fällen helfen die Eltern, der Staat oder auch Stipendien weiter. Entscheidet sich der Student für einen Job, damit er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, leidet oft das Studium, denn die erforderliche Zeit für Lernphasen wird weniger und die Noten werden schlechter. Die Studiendauer verlängert sich – wer die Balance wahren möchte, wird sich mitunter für einen Studentenkredit entscheiden müssen.

Es gibt zahlreiche Banken, die Kredite für Studenten anbieten. Bevor sich der Student für ein Angebot entscheidet, sollte er im Vorfeld natürlich einen Kreditvergleich durchführen, denn nur so kann man sicher sein, das beste Kreditangebot gefunden und unterfertigt zu haben. Beim Vergleich ist nicht nur die Kreditzinsen von Bedeutung; die monatliche Gesamtbelastung spielt eine wesentliche Rolle. Jene kann durch den Zinssatz, etwaige Gebühren und die Kreditlaufzeit beeinflusst werden.

Welche Kredite können Studenten beantragen?

Der Studentenkredit – auch als Studiendarlehen oder Studienkredit bekannt – stell eine populäre Finanzierungsmöglichkeit dar. Aber auch Studenten, die keine Studiengebühren bezahlen müssen, interessieren sich immer wieder für eine derartige Finanzierung: Schlussendlich muss der Student für die stetig steigenden Lebenshaltungskosten aufkommen – wer keine finanzielle Unterstützung der Eltern erhält oder mitunter auf einen Job verzichtet, da er schneller mit dem Studium fertig sein will, muss am Ende ein Darlehen für Studenten aufnehmen.

1. BAFÖG für Studierende: Studienkredite vom Staat

Neben der Möglichkeit einen Studienkredit aufzunehmen, können Studenten auch das sogenannte BAFÖG beantragen.

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz: BAföG) regelt die staatliche Unterstützung für die Ausbildung von Schülern und Studenten in Deutschland. Mit dem Kürzel BAföG wird umgangssprachlich auch die Förderung bezeichnet, die sich aus dem Gesetz ergibt. (Quelle: Wikipedia)

Heutzutage stehen den Studenten, neben dem stattlichen BAFÖG, vier unterschiedliche Formen der Studienfinanzierung zur Verfügung. Die Finanzierungen werden von den Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Banken angeboten.

Junge Frau auf dem Sofa

2. Klassischer Studentenkredit

Der Kredit soll bei der Finanzierung der Lebenshaltungskosten helfen und etwaige Studiengebühren abdecken.

3. Zwischen-, Überbrückungs- oder Abschlussfinanzierungskredit

Studierende, die sich kurz vor dem Abschluss befinden, können Bildungskredite aufnehmen. Hier profitieren die Kreditnehmer von den besonders günstigen Zinsen.

4. Bildungsfonds

Der Anleger zahlt in einen Fonds ein und fördert ausgewählte Studenten; die Studenten bezahlen – für einen bestimmten Zeitraum – einen Prozentsatz ihres Einkommens an den Anleger zurück.

5. Das Studienbeitragsdarlehen

Dient zur Deckung etwaiger Studiengebühren

Im Endeffekt verfolgen alle Studienkredit-Formen dasselbe Ziel: Sie sollen dem Studenten helfen, dass er einen finanziellen Spielraum erhält und seine laufenden Kosten decken kann.

Zu den Kosten gehören etwa Studienbeiträge, Lebenshaltungskosten, studienbezogene Sonderanschaffungen oder auch Auslandsaufenthalte. Die Kredite werden erst nach dem Abschluss getilgt. Die Bank davon aus, dass der Absolvent nach erfolgreichem Studium eine Anstellung mit überdurchschnittlichen Einkommen erhält. Natürlich geht der Student hier auch ein Risiko ein: Findet er nach dem Abschluss keinen Job, muss er die monatlichen Raten dennoch bezahlen.

6. Kurzfristige Minikredite

Studenten, die ein regelmäßiges Einkommen nachwiesen können, können finanzielle Engpässe mit Minikrediten überbrücken. Hierbei ist es egal, ob die Einnahmen durch Bafög oder einen Nebenjob generiert werden.

Studentenkredite im Überblick

Bei einem Studienkredit handelt es sich um eine klassische Finanzierung. Der Darlehensbetrag wird, wie beim BAföG, in monatlichen Teilauszahlungen zur Verfügung gestellt. Der Student muss daher vor der Kreditaufnahme kalkulieren, wie hoch seine monatlichen Kosten sind.

In weiterer Folge muss er die Frage beantworten, wie hoch der monatliche Finanzbedarf ist. Des Weiteren ist auch entscheidend, wie viele Semester das Studium dauern wird. Für die Kalkulation sollten Ausgaben für Kleidung, Lebensmittel, Lernmittel und auch Mietkosten, Versicherungsbeiträge, Semesterbeiträge, Studiengebühren oder auch Einmalaufwendungen – wie etwa die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen oder eine Mietkaution – berücksichtigt werden.

Im Durchschnitt kann sich der Student monatlich 500 Euro bis 1.000 Euro auszahlen lassen. Anhand der monatlichen Summe, die der Student benötigt, der zu erwartenden Dauer des gesamten Studiums, zuzüglich der Zinsbelastungen und sonstigen Gebühren, ergibt sich am Ende die Kreditsumme, die der Student nach Abschluss des Studiums zu tilgen hat. Die erste Rate wird, je nach Vertrag, 6 bis 24 Monate nach dem Ende der letzten Auszahlung fällig.

Beispiel für einen Studetenkredit:

Max ist in der heißen Endphase seines Studiums und hat noch vier Semester vor sich. Im Schnitt braucht er monatlich 1.000,- Euro zum leben. Die letzten vier Semester / zwei Jahre möchte Max nicht mehr nebenbei arbeiten. Um seine monatlichen Kosten zu decken, benötigt Max für die zwei Jahre 24.000,- Euro als Studienkredit (1.000,- Euro x 24 Monate).

Studenten sollten einen Kreditvergleich durchführen

Beim Vergleich sollte vorwiegend auf den Effektivzinssatz pro Jahr geachtet werden; in dieser Position sind alle Zins- und auch Zusatzkosten enthalten. Der Student muss dabei die Gesamtbelastung am Ende der Laufzeit beachten – die Gesamtbelastung stellt jene Summe dar, die der Kreditnehmer am Ende zu bezahlen hat. Hier kann jeder seine Kreditzinsen berechnen.

Ein weiterer Aspekt ist die Frage des Zinssatzes. Sollte sich der Student für einen variablen oder fixen Zinssatz entscheiden?

Der variable Zinssatz richtet sich nach der Entwicklung des EURIBOR; steigt der EURIBOR, steigt der Zinssatz – fällt der EURIBOR, fällt der Zinssatz. Natürlich ist das, bezugnehmend auf die doch lange Kreditlaufzeit, ein Risiko. Viele Studenten entscheiden sich dennoch für den variablen Zinssatz, vereinbaren jedoch einen Maximalzins. So kann auch das berühmt berüchtigte Worst-Case-Szenario besser kalkuliert werden.

Sind Sondertilgungen möglich?

Die Rückzahlungsdauer, der Leistungszeitraum und auch die Karenzzeit spielen eine wesentliche Rolle. Fakt ist: Je länger die Kreditlaufzeit, desto höher die Gesamtbelastung. Zudem sollte sich der Student für keine sehr niedrige Raten entscheiden; schlussendlich verlängert sich dadurch die Kreditlaufzeit, sodass die Gesamtbelastung steigt.

Der Student sollte bei seinem Kreditvergleich auf allfällige Sonderleistungen achten – immer wieder bieten Kreditnehmer auch Sonderzahlungen an. Bei diesen Sondertilgungen können Kreditnehmer, unabhängig von der monatlichen Kreditrate, höhere Beiträge leisten. Durch die Sondertilgungen können die Kreditraten gemindert oder die Kreditlaufzeit verkürzt werden. Ratsam ist, wenn die Sonderzahlung einen Einfluss auf die Kreditlaufzeit nimmt.

Welche Voraussetzungen muss man für einen Studentenkredit erfüllen?

Der Student muss zwischen 19 und 26 Jahre alt sein und sich für ein Vollzeit-Studium entscheiden. Jedoch gibt es, je nach Anbieter, auch weitere Voraussetzungen, die der Student erfüllen muss: Gibt es etwaige Sicherheiten, wie hoch sind die aktuellen monatlichen Kosten und wie sieht der Tilgungsplan des Studenten aus? Die Universität spielt keine Rolle; auch die Frage, welches Studium gewählt wird, ist am Ende nicht ausschlaggebend, ob der Kredit gewährt wird oder nicht. Im Regelfall sind Studentendarlehen einfacher als gewöhnliche Ratenkredite zu bekommen.

Der KfW-Studienkredit

Screenshot vom KfW Studentenkredit im September 2020
Screenshot vom KfW Studentenkredit im September 2020

Der KfW-Studienkredit zählt zu den bekanntesten und auch beliebtesten Studienfinanzierungen. Jedoch bedeutet das nicht, dass ein Kredit der KfW-Bank automatisch die günstigste und beste Finanzierung darstellt. Es ist – trotz etwaiger Förderungen – möglich, dass Kreditangebote von anderen Anbietern günstiger sind. Mitunter werden von den anderen Anbietern auch bessere Leistungen angeboten. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Förderkredit beantragt werden kann:

  • Der Student muss ein grundständiges Erststudium beginnen
  • Der Student möchte ein grundständiges Zweitstudium beginnen
  • Der Student entscheidet sich für ein Zusatz-, Aufbau- oder Ergänzungsstudium
  • Der Student absolviert – nach seinem Bachelor-Abschluss – ein Master-Studium
Studenten müssen zwischen 18 und 44 Jahre alt sein und eine deutsche Universität besuchen. Der KfW-Studienkredit kann daher nicht in Anspruch genommen werden, wenn der Student im Ausland studieren möchte. Entscheidet sich der Student für ein Darlehen von einer Bank, spielt es in der Regel keine Rolle, ob er eine deutsche Universität besucht oder nicht.

Die Kreditrückzahlung von Studienkrediten

Die Rückzahlung eines Studentenkredits kann auch eine finanzielle Herausforderung sein. Selbst dann, wenn der Absolvent einen Job findet, können die Ausgaben – vor allem zu Beginn der beruflichen Laufbahn – derart hoch sein, dass die monatlichen Raten nur schwer bezahlt werden können. Zu beachten ist, dass die Tilgung auch an die finanzielle Situation angepasst wird. Natürlich ist das, zu Beginn der Kreditaufnahme, schwer einzuschätzen; nachträgliche Änderungen sind im Regelfall nicht oder nur sehr schwer möglich.

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